Endlich ist es richtig Herbst geworden und die Temperaturen werden wollig. Mit dem Herbst kommen auch die Herbstmärkte, und nächstes Wchenende werde ich gleich zwei Märkte besuchen. Am Samstag 21.10.23 werde ich einen Stand am Herbstmarkt in Arlesheim haben und am Sonntag werde ich zusammen mit dem Forum Handspinnen am Herbstmarkt in Bremgarten sein. Im Rahmen von “historischem Handwerk” werden wir den Weg von der Faser zum Garn aufzeigen, aber natürlich gibt es auch Produkte. In Bremgarten war ich noch nie, es soll ein sehr schöner, grosser Markt sein.
Ich habe eine kleine, aber feine Local-Edition von Garnen gefärbt vor allem von Färbepflanzen, die in der Nähe meines Ateliers wachsen und etwas Cochenille, damit noch so richtig Farbe in den Herbst kommt (siehe Titelbild)
Gespannt war ich vor allem auf den Schachtelhalm. Diese Pflanze wächst, oder wuchert schon fast vor dem Atelier. Laut dem Buch The Colours of Nature von G-uld (ein Exemplar ist noch bei mir erhältlich), soll der Schachtelhalm – wie bei den meisten Pflanzen – ein Gelb färben, das dann mit Eisen zu einem Grün entwickelt werden kann. Das war eigentlich der Plan. Bei mir allerdings wurde es eher ein Altrosa und mit Eisen eher braun. Mittlerweile habe ich gelesen, dass es die Farbe ph-sensitiv ist und auch andere Altrosa bis Braun erhalten haben – das würde es erklären, da ich zur besseren Extraktion etwas Soda ins Wasser gegeben habe.
Auch die Erle stand schon lange auf der Liste und ich habe auch immer wieder Erlenzapfen gesammelt. Daraus wurden zwei warme Grautöne – das nächste Mal werde ich das Garn nicht vorbeizen, die Grautöne werden schöner. Der einzige Nachteil: Das Harz an den Erlenzapfen…
Die dritte lokale Pflanze (lokal, weil sie vor dem Atelier wächst, nicht weil sie einheimisch ist) war der Sommerflieder. Auch wenn nur ein Teil der Blüten noch frisch waren (es war schon etwas spät) ergab das Färbebad ein warmes Goldgelb. Das Grün erhielt ich, indem ich Indigostränge überfärbte.
Diese Local-Edition Garne sind in 50g Strangen erhältlich, vorerst in Arlesheim, danach stelle ich sie in den Shop.
Meine Spinn- und Webgeschichten spare ich mir für den nächsten Eintrag auf, jetzt wo die Abende länger werden, gibt es hoffentlich wieder mehr Zeit zum Schreiben. Wenn mich nicht unser neuer Mitbewohner davon abhält…
