Spindel und drei farbige Rolags auf schwarzem Hintergrund

Letzte Vorbereitungen

So siehts zur Zeit im Atelier aus.

Boxen und voller Tisch vor Garngestell

Nun geht’s nicht mehr lange und es geht los. Ich freue mich, Bekannte und liebe Leute zu sehen, die ich sonst fast nie sehe.

Hier ein kurzer Überblick was ich denn neben den selbstgefärbten Kammzügen und den Rolags sonst noch so mitbringe.

Auch dieses Jahr werde ich wieder lokale Schweizer Wolle dabei haben, die Bündner Oberländer vom Hegihof. Es ist mir einfach wichtig zu zeigen, dass auch Schweizer Wolle verarbeitet werden kann.

Ebenfalls einigermassen lokal sind die Kits aus süddeutscher Merino. Ein Kit enthält 5 handgefärbte (semi-solid) Kammzüge/Rovings à ca. 20g. Ideal für mehrfarbige Werke oder zum Ausprobieren.

Ein weiteres Kit gibt es ebenfalls – und zwar ein Spindelbau Kit entwickelt von Adrian Visscher mit Rolags von mir. Die Bauanleitung ist sehr genau – es braucht Leim, einen Bohrer und eine kleine Säge und schon ensteht eine Kreuzspindel (sogar ich habe das geschafft und selbst wenn sie nicht perfekt sind – sie spinnen wunderbar).

Schachtel mit Rolags und Spindelbauzubehör

Durch den geschickten Einsatz der Magnete, lassen sich die beiden Teile gut transportieren – und viel wichtiger – sie spinnt sehr lange.

Wer nicht werkeln mag, kommt auch auf die Rechnung. Martin hat sich nämlich ins Zeug gelegt und so durfte ich auch in diesem Jahr wieder handgedrechselte Spindeln testen. Die besten kommen mit – ich habe noch gar kein gutes Foto machen können, aber etwas Überraschung ist auch gut.

Nicht mehr handgefärbt, aber ebenfalls wunderschön: Die neuen Kammzüge von der englischen Spinnerei John Arbon. Ich habe ein paar neue Farben der Qualität Harvest Hues dabei. Die Fasermischung dieser Kammzüge ist ebenfalls neu, etwas weniger Merino von den Falklands, dafür mehr britische Bluefaced Leicester Wolle (33% Merino, 33% Bluefaced Leicester und 33% Zwartbles). Zwartbles-Fasern sind dunkel, das gibt diesen Kammzügen eine schöne Tiefe.

Ebenfalls von dieser Spinnerei gibt es noch ein paar Farben in der Qualität Devonia bestellt. Der Name ist Programm: die Fasern für diese Kammzüge kommen von Schafen, die in Devon weiden, wo auch die Spinnerei steht. Auch für uns haben Fasern aus England einen besseren CO2 Fussabdruck als wenn sie über die halbe Welt verschifft werden müssen. Devonia besteht aus 50% Exmoor Bluefaced, 30% Bluefaced Leicester und 20% Wensleydale.

Wer es nicht so tierisch mag: Auch dieses Jahr habe ich wieder Pflanzenfasern dabei. Vier Bastfasern, nämlich Hanf, Himalayanessel, Ramie und neu Bananenfasern. Letztere sind die feinsten und gelten als sehr sinnvoll, da Bananenstauden nur einmal Früchte tragen und so die Stauden noch verwendet werden können. Ich wollte schon lange mal mit verschiedenen Mischungen für Socken experimentieren, dafür hat es mir noch nicht gereicht, ich kann nur sagen, meine Socken, die ich mit Hanf gemischt habe, halten wunderbar bis jetzt.

Daneben habe ich noch weitere vegane Fasern neben Rose und Mint auch TencelTM und SeaCellTM, welche beide auf LyocellTM basieren, welches eine der umweltfreundlichsten Arten ist, Viscose zu produzieren. Sowohl Wasser wie verwendete Chemie werden in geschlossen Kreisläufen verwendet. SeaCellTM fühlt sich super fein an, ungefähr 19% der Fasern stammen aus Algen, die nachhaltig in Island geerntet werden. Das gibt den Fasern auch die leicht beige Farbe, ich finde sie im Griff auch schöner als TencelTM .

Und bis dahin ruhen wir uns noch etwas aus 🙂