Winter im Frühling

Heute schneite es tatsächlich ein paar Flocken als ich nach Hause kam – fast die einzigen Flocken im ganzen Winter hier in Binningen. Der März war zumindest wettermässig ein sonniger Monat – auch in unseren Ferien im Engadin, schön, wenig Schnee und kalt, meistens zu kalt um in den Pausen draussen zu stricken.

Stricken mit Aussicht

Zum Glück sind meine Restesocken (alles natürlich gefärbte Garne von mir) gestern Abend fertig geworden, somit habe ich es gerade noch geschaft, die ersten Socken des Jahres im ersten Quartal fertig zu bekommen (irgendwann habe ich mir gesagt, dass das so ca. meine Sockenfrequenz sein wird). Sie sind noch nicht gewaschen und ein vernünftiges Bild folgt noch.

Dafür habe ich allerdings das erste Garn für meine Sockenexperimente fertig gesponnen. Ich habe von einer Wolle – Hanf Mischung in einem Spinnmagazin gelesen () und wollte das auch ausprobieren. Und versuchen, ob sich solche Mischungen für Socken eignen, mit der Idee, dass die Hanffasern zur Stärke des Garns beitragen. Also habe ich Bluefaced Leicesterkammzüge, die schon länger mal gefärbt hatte mit Hanffasern auf meiner Trommelkarde gemischt und zwar im Verhältnis 80% BFL und 20% Hanf. Zuerst nur 50g, weil ich zuerst testen wollte, ob ich das überhaupt spinnen mag. Mochte ich und daher nochmals gute 50g gemischt.

Ursprünglich wollte ich die Fäden dreifach verzwirnen, sie wurden aber leider doch etwas dicker als geplant und somit habe ich sie nur zweifach versponnen.

Fertig verzwirnt, noch nicht gewaschen

Nach dem Waschen habe ich nun 326m von insgesamt 107g, d. h. eine Lauflänge von guten 300m/100g. Also immer noch auf der “dickeren” Seite für Sockengarn. Da muss ich wohl noch etwas üben.

Obwohl ich mittlerweile etwas Zweifel habe, ob diese Mischung wirklich eine gute Idee ist, werde ich mir nun davon ein paar Socken stricken – wahrscheinlich werden es eher kürzere Frühlingssocken.

Ich habe noch ein zweites Sockengarn versponnen, wieder BFL dieses Mal mit Fasern aus Rosen vermischt. Rosenfasern sind pflanzliche Fasern die aus Zellulose gesponnen werden. Dazu habe ich einen Verlauf in zwei gleichmässige Teile geteilt und werde diese dann mit sich selber zu einem 3-fachen Navajozwirn (Chain-ply) verzwirnen.

Ende März fand auch noch der Spinnkurs bei Anna&Juan statt. Es war ein kleiner, aber intensiver Kurs, die Teilnehmerinnen waren sehr interessiert und fleissig und arbeiteten ohne Pause (auf ihren Wunsch!). Alle hatten aber am Schluss ein verzwirntes Ministrängchen und sehr viel Motivation weiter zu spinnen. Ich bedanke mich bei ihnen für den tollen Nachmittag und bin gespannt auf ihre Projekte.

drei von vier fleissigen Teilnehmerinnen

Im Moment finden einige Kurse statt – nächste Woche Freitag und Samstag (8. + 9. April) findet der Streichgarnkurs im Ballenberg statt. Wusstet ihr, dass der lange englische Auszug selbstregulierend ist? Und produktiv – wenn man ihn erst kann, ist man ziemlich schnell. Dieser Auszug steht am zweiten Kurstag daher im Fokus, nachdem wir am ersten Tag andere Spinntechniken für Streichgarne angeschaut haben. Und natürlich geht nichts über die richtige Vorbereitung – wir werden uns ebenfalls der Produktion von Rolags (Röllchen) widmen. Es hat noch Plätze frei für Kurzentschlossene

Dann findet am Donnerstag, 21. April 22 (das ist der Donnerstag nach Ostern) bei mir im Atelier ein Einführungskurs in das Spinnen und Zwirnen am Spinnrad statt. Vorkenntnisse sind keine nötig, bietet sich aber für alle an, die von der Spindel auf das Spinnrad wechseln wollen.