Nach langer Stille melde ich mich zum Jahresende hin wieder mal und stelle euch eines der Garne vor, das während des Jahres mal entstanden ist und ich interessant genug finde, um darüber zu berichten. Total Randomness, so der Name des Garns entstand nach dem Lesen eines Artikels in Spin-off, in dem erklärt wird, wie man einzelnen Kammzüge, die ja oft nur so um die 100g sind, so verspinnt, so dass man eine vernünftige Menge Garn erhält aber auch ein konsistentes Garn entsteht. Dabei spiele es nicht mal so eine Rolle, wie gut die Kammzüge wirklich zusammenpassen. Da ich in meinem Spinnvorrat noch viele verschiedenste Kammzüge und Kammzugresten hatte, wollte ich das mal ausprobieren. Und hier das Resultat:

Abhängig davon, welche Ausgangsfarben die verwendeten Kammzüge haben, wird das Garn wie bei mir ziemlich stark meliert. Wie gut einem das gefällt, ist natürlich Geschmacksache und dieser sogenannte barber pole Effekt wird minimiert , wenn die Kammzüge ähnliche Farben haben. Die Strickprobe ist bei mir noch ausstehend, ich bin gespannt wie das Garn verstrickt aussieht und was für ein Muster dann geeignet ist.

Diese Technik eignet sich jedenfalls gut um seinen Faservorrat reduzieren (und dafür Platz für neue Fasern zu machen) – und ist damit auch ein gutes Projekt zum Jahresende!

Für die, die es interessiert, hier kurz beschrieben, wie ich vorgegangen bin:

  1. Die Kammzüge mehr oder weniger in einzelne Farben trennen.
  2. Diese Abschnitte in handliche Streifen zupfen, ca. 2cm breit und 30-40cm lang.  Die Länge ist natürlich bestimmt durch die Länge der Farbabschnitte.
  3. Diese Streifen gleichmässig auf acht Haufen verteilen (wenn es nicht aufgeht, macht das nichts, sofern man die überzähligen einfach immer von der gleichen Seite auf die Haufen legt).
  4. Dann zwei Körbe (Taschen oder so geht natürlich auch) hervorholen und je vier Haufen in einen Korb legen, so dass der eine Korb (A) die ungeraden Haufen und der andere (B) die geraden Haufen erhält. Dadurch stellt man sicher, dass die Verteilung insgesamt gleich ist, auch wenn nicht alle Haufen ganz genau gleich gross waren.
  5. Nun wird der Einzelfaden aus einem Korbinhalt gesponnen. Volle Spulen entweder mit A oder B anschreiben.
  6. Nun werden die beiden Einzelfäden verzwirnt und zwar so, dass immer ein Faden aus Korb A und der andere aus Korb b stammt. (Wenn es nicht ganz aufgeht, den Schluss gegeneinander verspinnen, das spielt dann keine Rolle).

In diesem Sinne wünsche ich allen frohe und friedliche Festtage und weiterhin happy Spinning und Knitting!