Blau machen

Blau gemacht habe ich hier auf dem Blog – irgendwie habe ich nach einem tragischen Verlust den Anfang nicht mehr gefunden 8auch auf Social Media gab es eine ziemliche Pause – die nicht nur schlecht war).

Da war es gut, dass ich auch noch anders blau machen konnte, inklusive blaue Hände und mehr.

Indigo fasziniert mich ja schon lange und diesen Frühling habe ich dann endlich wieder mal eine Küpe gestartet. Ich habe eine 1-2-3 Henna – Küpe angesetzt.

Nach ein paar Tage war die Küpe wie sie sein soll und ich habe angefangen, Shibori-Stücke zu färben.

Der erste Versuch war mir noch zu wenig definiert, so habe ich einen Kopfkissenbezug mit in die Ferien genommen, den ich dann in der Hitze abnähen konnte.

Ich habe natürlich auch Wolle gefärbt und tatsächlich in Ruustik ein schönes dunkles Blau erreicht (siehe unten).

Im September habe ich dann bei Aboubakar Fofana in Frankreich einen Färbekurs besucht und viele neue Sachen v. a. in Bezug auf Indigo gelernt. Und auf jeden Fall ist mein Färbemojo zurückgekehrt, zum Glück, denn es tut eigentlich sehr gut, sich mit den schönen Naturfarben zu beschäftigen. 8Wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass viele Färbepflanzen auch Heilpflanzen sind – Aboubakar hat erzählt, dass seine Grossmutter auch Indigopflanzen als Heilmittel benutzt hat.)

Färben ist allerdings auch eine strenge und arbeitsintensive Tätigkeit. Durch den Kurs ist mir wieder bewusst geworden, wie wichtig gute Vorbereitung ist: Die Garne müssen zuerst richtig abgebunden, gut gewaschen (scouring), dann gebeizt werden, bevor der eigentliche Färbeprozess beginnt. Und auch dieser braucht Zeit und dann müssen die Strangen nochmals gewaschen und mehrfach gespült werden. Slow fashion in jeder Hinsicht – zu einem Kleidungsstück verarbeitet ist ja das Garn noch nicht.

Voll motiviert habe ich daher meinen bestehenden Garnvorrat in Angriff genommen und zwei neue Garne gefärbt. Hyyge und Ruustik werden am Markt in Arlesheim ihr Debut haben. Hyyge ist, wie der an das nordische Wort hygge angelehnte Name impliziert , ein weiches DK Garn aus Merino, Yak und Seide, ideal für kuschelige Pullover. Ich habe auch schon einen angefangen, nämlich das Muster Forestland von Jennifer Steingass (sie hat auch noch mehr schöne Muster).

Forestland aus dem Garn Hyyge.

Ich freue mich wahnsinnig auf den Pullover – er kann super gut auch direkt auf der Haut getragen werden. Die Ärmel fehlen noch. Ich habe jetzt ungefähr 50g von der violettgefärbten Garn und fast drei Strangen natur gebraucht. Mir gefällt das so gut, dass ich dachte, ich biete Sets für solche Pullover an. Jeweils eine Strange handgefärbt mit Naturfarben zusammen mit 4/5/6 Strangen natur. Natürlich zu einem attraktiven Preis. Was haltet ihr davon?

Ruustik ein dünneres Garn aus Blue Faced Leicester Wolle, Shetland und grauem Alpaka, sogenannte Sockenstärke (350m/100g). Es ist weniger weich, hat aber eine gute Sprungkraft und durch das Alpaka nicht nur eine schöne Farbe, sondern auch einen angenehmen Griff.

Ruustik in Jeans

Von beiden Farben gibt es aktuell eine begrenzte Auswahl – also unbedingt zugreifen.

Spinnupdate

Ihr erinnert euch vielleicht, ich habe im Frühling ein Sockenexperiment begonnen. Dazu habe ich jeweils Bluefaced Leicester Fasern einmal mit Hanf und einmal mit Rosenfasern vermischt.

Mittlerweile sind beide Socken fertig und auch schon getragen – bis jetzt halten beide gut, allerdings mussten beide noch keinen Härtetest bestehen. Aber die Wollsockenzeit kommt ja noch.

Zum Schluss möchte ich euch noch auf ein paar Events aufmerksam machen, die in nächster Zeit stattfinden:

Kalender

Atelieröffnungszeiten

Wie immer ist das Atelier jeden Donnerstag Abend von 17 – 19 Uher geöffnet.

Dienstag, Donnerstag und Freitag bin ich meistens auch im Atelier, da dürft ihr gerne nach kurzer Voranmeldung (damit ihr nicht anrennt) vorbeikommen.

Ich freue mich, euch irgendwann mal wieder zu sehen.